Knoblauch und Gesundheit
Welchen gesundheitlichen Nutzen kann uns der Knoblauch bieten?
Als
 Gewürz und Gemüse hat sich der Knoblauch (A. sativum L.) neben der 
Zwiebel weltweit etabliert und in vielen Kulturen einen festen Platz in 
der Ernährung eingenommen (s. auch Geschichte des Knoblauchs). 
Aber
 auch im medizinischen Bereich findet Knoblauch seit langer Zeit seine 
Anwendung. Bereits in der Antike wurde er als Heilmittel eingesetzt, so 
z.B. bei Darmerkrankungen,  Hautkrankheiten, Infektionen der Atemwege 
und bei Wunden.
In neuerer Zeit werden auch hierzulande vermehrt 
wissenschaftliche Studien zur Wirkung des Knoblauchs und seiner 
Inhaltsstoffe durchgeführt, allerdings wurde der Knoblauch erst 1998 in 
das Europäische Arzneibuch aufgenommen.  Einig sind sich die Forscher 
darin, dass Knoblauch eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem
 des Menschen hat. Erwähnenswert ist hier vor allem die 
antiatherosklerotische Wirkung. Des Weiteren weist Knoblauch bei 
erhöhten Blutfettwerten eine lipidspiegelsenkende Wirkung auf und er 
hemmt die Verklumpung der Blutplättchen. 
Ob Knoblauch auch eine 
blutdrucksenkende Wirkung hat wird derzeit noch diskutiert. Vieles 
deutet darauf hin, dass Knoblauch durch sein antioxidatives Potential 
auch krebsvorbeugend wirken könnte. „Durch umfassende Untersuchungen 
konnte gezeigt werden, dass in solchen Gebieten, in denen Knoblauch zur 
täglichen Nahrung gehört, bestimmte Krebsformen des Magen-Darmtraktes 
mit einer deutlich verringerten Häufigkeit auftreten". Zudem tötet 
zerkleinerter Knoblauch in gewissem Umgang Bakterien ab und kann daher 
als "natürliches Antibiotikum" bezeichnet werden. 
Die 
gesundheitsfördernden Wirkungen des Knoblauchs werden in erster Linie 
auf seine schwefelhaltigen Inhaltsstoffe zurückgeführt. Diese Stoffe 
bedingen auch den typischen Knoblauchgeruch. Von besonderer Bedeutung 
ist hier das sogenannte „Allicin“. Wenn die Zellstruktur der Pflanze 
zerstört wird, z.B. durch das Quetschen einer Knoblauchzehe, wird die 
schwefelhaltige Substanz "Alliin" durch das Enzym "Alliinase" in 
"Allicin" umgewandelt. Das instabile Allicin, das an sich geruchlos ist,
 wandelt sich spontan in weitere Verbindungen um (Di- und Trisulfide, 
Vinyldithiine), die letztendlich für den typischen Geruch verantwortlich
 sind.
Cavallito und Bailey fanden bereits 1944 heraus, dass in 
erster Linie „Allicin“ für die antibakterielle Wirkung des Knoblauchs 
verantwortlich ist. Es wirkt sich positiv bei den unterschiedlichsten 
Infektionen aus. 
All diese Vorteile hängen jedoch davon ab, wie 
wir den Knoblauch zu uns nehmen. Gekochter Knoblauch enthält kaum 
Allicin, da durch Hitze das Enzym Alliinase inaktiviert wird. Bei 
gekochtem Knoblauch entsteht dadurch zwar weniger Geruch und 
Nachgeschmack, er verliert aber auch viele seiner gesundheitsfördernden 
Wirkstoffe.
Somit scheint es besser, Knoblauch roh statt gekocht 
zu essen. Wenn da eben nicht der  stechende Geruch wäre, der viele 
Menschen davor zurückschrecken lässt. Und auch nicht jeder verträgt den 
Verzehr von rohem Knoblauch, da er den Magen reizen kann. Ist es nicht 
schade, dass wir ein solch super Nahrungsmittel besitzen, aus dem wir 
aber aufgrund des Geruchs nicht den vollen Nutzen ziehen?! 
Oder gibt es noch eine andere Lösung? 
Ja,
 die gibt es, wir finden sie im schwarzen Knoblauch. Dieser und aus ihm 
gewonnene Produkte sind durch die Zubereitungsform nahezu 
geruchsneutral, denn der sogenannte Alterungsprozess formt instabiles 
Allicin in stabile Komponenten um und zersetzt die empfindlichen 
Schwefelverbindungen, die letztlich für den Geruch verantwortlich sind. 
Durch schwarzen Knoblauch können wir also Allicin und seine positiven Eigenschaften nutzen, ohne den üblichen Knoblauchgeruch!

